Was Lebensmittel angeht bin ich sehr „offen“ aufgewachsen. Mir wurde keine „Was der Bauer nicht kennt isst er nicht.“-Mentalität vorgelebt aber ich musste auch nie essen was mir nicht schmeckt (probiert habe ich sowieso freiwillig) und deshalb gibt es nur sehr wenig was ich wirklich um keinen Preis der Welt runter bringe (Innereien jeglicher Art, Käse den man riechen kann bevor man ihn sieht und alles was auf einer Schlachtplatte herum liegt). Alles andere, wie Tierbabys, ZU fettiges/Sahne- oder Butterlastiges Zeug esse ich aus anderen Gründen nicht. Meine Mama hat weitestgehend frisch gekocht (Tütensuppe gabs trotzdem ab und an, klar, aber nie Maggi XY oder Miracoli, etc.) und mein Papa war der hauseigene Pizzabäcker, Nudel- und Chipsproduzent. (Er hat sich auch mal an Laugenbrötchen versucht aber sie sind wohl ziemlich misslungen.)
Warum ich euch das erzähle? Weil es eine Sache gab, vor der ich eben DOCH einen anerzogenen Ekel entwickelt habe. Linsen(suppe). Die hat meine Mama nie gemacht weil sie eine absolute Abneigung gegen Linsen hat. Und diese habe ich „geerbt“ ohne jemals eine Linsensuppe gegessen zu haben. Wobei ich sagen muss, dass mir schon der Anblick gereicht hat – sieht ja wirklich nicht sehr lecker aus. Aber mittlerweile weiß ich ja dass es nicht nur Linseneintopf und diese braunen, schleimig/glibberigen Dosenlinsen gibt sondern auch so hübsche Exemplare wie Belugalinsen, gelbe oder rote Linsen. Und genau letztere wollte ich im Zuge meiner „Jeden Monat ein unbekanntes Lebensmittel verkochen“-Idee ausprobieren. Linsensalat und auch Linsenbolognaise kursieren zu Hauf in der Blogwelt, deshalb war ich ganz froh dass ich diese Linsentarte entdeckt habe
Also EIGENTLICH ist das Rezept ja für diese Jahreszeit total ungeeignet - ich WEIß dass Zucchini im Januar absolut unsaisonal sind ABER sie waren günstig, lecker und ich wollte sie unbedingt ausprobieren nachdem das Rezept mir auf der Rückseite einer dieser "Was tue ich mit Lebensmittel XY?"-Karten entgegen lachte:
Zutaten für 1x 24er Tarteform:
Für den Teig:
125 g rote Linsen
1 EL Pflanzenöl
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Tomatenmark
50 g Paniermehl (Lilly: Panko)
1 EL Zitronensaft
Kräuter, nach Wahl
Für die Füllung:
250g Zucchini,
2 Eier
2 EL Mehl
50ml Milch
100ml saure Sahne
50 - 80g Käse, gerieben (Lilly: Emmentaler)
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Tarteform einfetten und kalt stellen.
Die Linsen kochen, bis sie fast gar sind (ca. 10 Minuten), Zwiebel schälen, würfeln und mit dem Knoblauch (fein gehackt) in etwas Öl glasig dünsten. Die Hälfte aus der Pfanne nehmen und mit Linsen, Tomatenmark, Paniermehl (bzw. Panko), Zitronensaft und Kräuter unterrühren. Die Tarteform mit der Masse auskleiden.
Zucchini waschen, würfeln und ein paar Minuten mit den übrigen Zwiebeln weiter dünsten. Eier und Mehl verrühren, dann saure Sahne und Milch unterrühren und kräftig würzen. Zucchini + restliche Zwiebeln auf dem Boden verteilen und den Guss darüber verteilen.
Die Mischung in die Tarteform füllen und mit Käse bestreuen. Bei 80 - 200°C ca. 25-30 Minuten backen. (Die Füllung sollte gut fest sein).
Natürlich kann man auch jedes andere Gemüse verwenden, ich kann mir z.B. Lauch und Champignons gut vorstellen. Wobei die Zucchini wirklich sehr gut passt.
So viel dazu. Und weil die Linse ein ziemlich cooles, gesundes und vielseitiges Nahrungsmittel ist, zudem leicht verdaulich, sehr eiweißreich, fettarm, Stoffwechselanregend (Zink) und, wie ich jetzt weiß, extrem lecker ist, das Rezept außerdem ohne Sahne und größere Fettmengen auskommt, schicke ich sie doch einfach mal zum aktuellen Blogevent im Kochtopf (1x umrühren bitte), ausgerichtet von der sportlichen Ulli von Fit und Glücklich:
Vielen Dank für die tolle Einmeldung, ich liebe Linsen (und Zucchini hab ich zufällig noch daheim ;-)) Alles Gute im neuen Jahr!! lg Ulli
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